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Im Interview mit Annegret Köhler

14.04.2023 | Bochum

Akrobatik von Sanostra

Annegret Köhler ist geschäftsführende Gesellschafterin der SANOSTRA GmbH. Eine, die das Besondere, das Außergewöhnliche zum Beruf gemacht hat. Als Choreografin setzt sie Visionen künstlerisch um. Inszenierungen und Show-Acts für Veranstaltungen jeglicher Größenordnung sind ihr täglich Brot. Artistik, Tanz und aktuelle Bewegungstrends verbindet sie mit Musik, Leuchtkostümen und kunstvollem Multimedia-Entertainment und schafft damit einzigartige, unvergessliche Momente.

Annegret Köhler

RK: Liebe Aki, was macht eure Shows so besonders?

AK: Wir setzen Bewegungskünste in Verbindung zu Produkten und Unternehmen, visualisieren Attribute wie Kraft, Dynamik, Schnelligkeit, Flexibilität, Eleganz und Ästhetik mit darstellerischen Mitteln. Jede unserer Shows ist maßgeschneidert, die Inszenierung wird mit viel Leidenschaft individuell entwickelt und choreographiert.

RK: Wie funktioniert das Story-Telling bei einem Firmenjubiläum?

AK: In unseren Shows erzählen wir Geschichten vornehmlich über Bewegung und plakative Visualisierungen. Dies erfordert Kreativität und Einfühlungsvermögen in Bezug auf die Kundenwünsche und Historie des Unternehmens. Hierfür ist ein detailliertes Briefing wichtig. Wir müssen gut zuhören und verstehen, was kommuniziert werden kann und soll. Dann erst entscheiden wir, welche Mittel und Bewegungsformen sich dafür eignen. Zudem sind Kostüme, Make-Up und die Musikauswahl entscheidende Faktoren, mit dem wir Stimmung erzeugen und den Zeitgeist einzelner Epochen widerspiegeln können.

RK: Welche Rahmenparameter müssen gegeben sein, damit solch eine Performance gelingen kann?

AK: Um ein passendes Showkonzept entwickeln zu können, müssen zunächst die Vorstellungen, Wünsche und finanziellen Möglichkeiten geklärt werden. Die örtlichen Gegebenheiten und technischen Rahmenbedingungen sollten den Ansprüchen der Idee gerecht werden. Sofern das stimmig ist, entscheidet eine gute Kommunikation und Vernetzung aller Gewerke darüber, wie ausgefallen und erfolgreich die Performance gestaltet werden kann.

RK: Inszeniert ihr nur Indoor auf der Bühne oder was bietet ihr auch an, um Außenbereiche z.B. auf einem Sommerfest einzubinden?

AK: Wir bieten auch Shows im Außenbereich an. Als Besonderheit ist hierbei für uns zu klären, ob und wie Hängepunkte für luftakrobatische Inszenierungen geschaffen werden können und wie die Ausleuchtung am Abend für die Performance gewährleistet werden kann. Bei dezentralisierten Veranstaltungen ohne Bühne empfehlen wir meist visuelle Animationen wie z.B. lebendige Skulpturen oder Stelzenperformer:innen. Zudem schlagen wir für solche Veranstaltungsformen auch gerne Publikumsanimationen, wie z.B. Hula Hoop- und Tanz-Animationen, vor.   

RK: Wie läuft es hinter den Kulissen ab? Wer hat alle Fäden in der Hand?

AK: Während mein Partner Björn Hanefeld sich um die Showregie kümmert, alle Gewerke vom FOH koordiniert, bin ich im Backstage und an der Bühne aktiv. Sobald die Proben auf der Bühne abgeschlossen sind, ist meine Arbeit als Choreografin getan, jetzt bin ich eher als „Psychologin“ und „Mädchen für alles“ gefragt. Ich kümmere mich um unsere KünstlerInnen, motiviere sie und versuche Ihnen ein starkes Teamgefühl zu geben. Ich bin dabei Ansprechpartnerin für alle Probleme, Sorgen und Ängste. Vom gerissenen BH-Träger, bis hin zum kaputten Schuhabsatz oder defekten LED-Requisiten - irgendetwas fordert einen immer. Ohne Improvisationstalent und Multitasking geht es nicht. Schwache Nerven darf man bei diesem Job auch nicht haben.

Mit viel Einfühlungsvermögen und Empathie versuche ich alle so auf ihre Weise auf die bevorstehende Show vorzubereiten und Ruhe zu vermitteln, selbst wenn ich natürlich auch aufgeregt bin, ob alles auf der Bühne wie geprobt klappt.

Bei der Show koordiniere ich als Stage Managerin die Auf- und Abgänge und sorge für einen reibungslosen und sicheren Ablauf an der Bühne. Dabei kämpfe ich dann für mein Team wie eine Löwin. Wer den Ablauf gefährdet, beispielsweise ein in den Weg der Performer:innen laufendes Kamera- oder Fototeam, wird schnell in seine Schranken verwiesen.

RK: Gibt es eine Lieblings-Veranstaltung? Welche Show war am beeindruckendsten?

AK: Oh - das ist eine sehr schwierige Frage, denn jede Show ist einzigartig und mit Herz und Leidenschaft konzipiert, so dass es nicht die eine Lieblings-Veranstaltung gibt! Jede kreierte Show bewegt mich und wenn ich sehe, dass wir damit auch das Publikum „bewegen“, dann macht es mich glücklich und rechtfertigt die harte Arbeit, die dahintersteht. So begreife und erlebe ich Events jedes Mal neu und bleibe gespannt, auf das was kommt.

RK: Liebe Aki, hab ganz vielen Dank für das Interview. Wir sagen bis bald bei der nächsten Veranstaltung!

Collage Showinszenierungen von Sanostra